Golling - A10 Richtung Villach - Ribnica - Koèevje - Grenzübergang Brod na Kupi - Delnice - Lokve - Fužine - Križišæe - Senj (430 km)

Mittwoch, 14.08.2013

Nach dem Frühstück, das uns liebevoll von unserer Gastmutter bereitet wurde, satteln wir auf und begeben uns auf der A10 Richtung Villach. der Himmel ist zwar grau und bewölkt, aber noch regnet es nicht. Aber der kam dann schon vor Villach. Immer hoffend, dass es aufhört lassen wir die Regenkombis in der Tasche, aber kurz vor dem Wurzenpass endet unsere Hoffnung und wir ‚kleiden’ uns wettergerecht. Slowenien zeigt sich von seiner absoluten Regenseite, dicke Wolken über den Bergen bis in die Täler, ab und an mal kleine weiße Löcher, die Hoffnung verheißen, aber unser Wunsch, dass hinter den Bergen, im nächsten Tal der Regen aufhört wird nicht erfüllt. Wir entscheiden, nicht direkt bis nach Bihac zu fahren, sondern an die kroatische Küste, denn da wird Sonne, blauer Himmel und Wärme sein. Die Fahrt dorthin wird lang, kalt und absolut ungemütlich. Wir fahren über Ribnica zum Grenzübergang Brod na Kupi, die Grenzbeamtin will meinen Ausweis sehen, den ich noch in der Innentasche meiner Motorradjacke habe - es dauert Ewigkeiten, ehe ich ihn mit den klammen, feuchten Fingern zeigen kann. Es regnet weiter, kurzzeitig war mir echt zum heulen zumute als ich irgendwo in der Pampa auch noch mal austreten mußte - Kombi, Motorradklamotten - die Biker wissen wovon ich rede ;-) Dann bei Križišæe endlich - das Meer! Blauer Himmel! Warmer Wind! und unsere Stimmung bessert sich schlagartig. Auf der Küstenautobahn fahren wir bis Senj, sind um halb 5 halbwegs getrocknet am Hafen und suchen uns erst mal ein Zimmer. Da wir blöderweise doch noch in der Hauptsaison unterwegs sind, ist es ziemlich voll und erst beim dritten Anfragen erhalten wir eine schöne kleine Gästewohnung im Haus Boras hoch über dem Meer.

Blick vom Balkon in Golling
In Senj weht ja eigentlich immer Wind, aber dieser hatte es in sich, es fauchte so, daß wir die Türen schließen mussten, aber die laute Geräuschkulisse blieb. Wir hängen unsere Klamotten erstmal zum Trocknen auf und fahren nach Senj rein, um uns die Stadt anzuschauen, die Sonne zu genießen und zu essen. Jetzt machen sich die 6 Stunden auf dem Motorrad ziemlich bemerkbar, wir fallen quasi zusammen. Am Hafen stellen wir Paulchen neben seine italienischen Brüder und gehen in ein Restaurant, an dessen Eingang ein junger Mann genau weiß, in welcher Sprache er die evenetuellen Gäste ansprechen muß - gute Menschensicht :-) Wolfgang verspeist eine Pizza und ich teste die Kalamares vom Grill - so als Einstimmung auf die nächsten Tage des Fisch- und Meeresfrüchteschlemmens :-) Das Essen wird uns von einem deutschsprechenden jungen Mann serviert, der erzählt, dass er als Bürgerkriegsflüchtling in die Schule in Deutschland ging und nun abwechselnd in Kroatien und im Winter in Österreich arbeitet. Noch ein kurzer Stadtrundgang und Versorgung mit Getränken und Obst und Keksen und ab in unser Heim.
Eine mir bis dato unbekannte Pflanze - Pilea peperomioides, auch bekannt als Glückstaler oder Ufopflanze
selbstgemalte Bilder, rechts die Festung Nehaj
Home 15. August 2013