Mostar (M-6-1) über Kifino Selo - Gacko - Avtovac - dann auf die M20 nach Bileca - Vilusi - Grahovo - Kotor
(230 km)

Samstag, 17.08.2013

Eigentlich wollten wir uns noch weiter Mostar ansehen. Aber irgendwie ist mir die Freude an dem noch immer mit den Auswirkungen des Krieges geplagten und gezeichneten Bosnien abhanden gekommen und so nehme ich Wolfgangs Idee 2 Tage Meerurlaub in Kotor zu machen, nur zu gern an. Wir fahren durch Bosnien, kommen dann in die Republik Srpska bis zur bosnischmontenegrinischen Grenze. Die Landschaft ist eher langweilig und langatmig, Wadis, breite Felder, Grasflächen, zwischendurch mal eine riesige Kuh mit einem Eichenzweig hinter einer Kurve, so dass ich sie nicht mal fotografieren kann, weil Wolfgang ihr gekonnt ausweicht. Die Landschaft bei Gacko ist geprägt vom oberirdischen Abbau von was auch immer, für Kohle ist sie nicht schwarz genug, aber ein riesiges Kohlekraftwerk ist zu sehen.

Bileca ist recht langgestreckt und liegt am gleichnamigen See, aber eine gefühlt unsympatische Stadt, in der wir nur kurz anhalten, um unsere letzten KMs für Getränke, Aspirin, Brot und Benzin umzusetzen. Ich wird ein bisschen knuckrig, es ist heiß, heftige Kopfschmerzen plagen mich und die Warterei an der Grenze nervt einfach nur.
In den Bergen von Grahovo brennt der Wald und als wir in Rizan runterkommen und ich die Bucht von Kotor sehe, verschwinden alle Wehwechen :-)
Die Badeorte sind voll, vermutlich dem WE und der Urlaubszeit geschuldet, ich sorge mich fast, dass auch unser Herr Todorovic keine Unterkunft für uns hat, denn vor seinem Haus stehen einige Autos. Aber da kommt er die Treppe runter, erkennt mich, freut sich unwahrscheinlich uns zu sehen und gibt uns sogleich ein Zimmer - gottseidank :-) Ich freue mich auch, daß er uns seit dem letzten Jahr nicht vergessen hat, wir bekommen Liegen am Meer und eine Zusammenfassung aller Dinge, die seit unserem letzten Besuch passiert sind - kurz: er hat eine Taube, die er aufgepäppelt hat, 4 kleine Schildkröten, die nach der Rettung der Mutter in seinem Garten geschlüpft sind, seine Tochter heiratet im September, viele Gäste hatte er schon in diesem Jahr, es geht ihm und seiner Frau hervorragend und so können wir dann endlich ‚abmatten’. Wolfgang im Zimmer, ihm sind die 36° zu heiß, ich am Strand, lesend, badend, lesend, badend...
Abends besuchen wir wieder unser Lieblingsrestaurant, die Kalamares sind gut wie immer und dann fallen wir in die Betten unseres heißen Zimmers mit der Kakophonie unserer Spielespielenden Nachbarn :-)
16. August 2013 18. August 2013