Šibenik - Benkovac - Obrovac - Karlobag (Velebit) - Senj (290 km)

Donnerstag, 22.08.2013

Unser recht spartanisch eingerichtetes Zimmer mit Mobilar aus den 50ern und einer nicht benutzbaren Steckdose ;-)
Auf der Strecke östlich am Krka Nationalpark vorbei kommen wir an Ortschaften vorbei, die aussehen, als seien dort Vertreibungen von Teilen der Bevölkerung während des Krieges passiert und später lese ich dies auch. Ist ein komisches Gefühl, Häuser zu sehen, die wahrscheinlich sehr schnell geräumt wurden und bis heute nicht wieder bewohnt sind. In Benkovac schauen wir uns die orthodoxe Kirche Hl. Jovani an, deren Wegeplatten wunderschöne Fossilien aufweisen, die Kirche selbst ist durch ein mürrisch ausehendes Mütterchen bewacht, so dass wir auch nicht ‚stören’ wollen :-) Und fahren weiter zum kleinen Kastell aus dem 15. Jhdt.
Benkovac
Weiter geht es über Jesenice nach Obrovac wo wir Kaffeetrinken und die Häuser ‚begutachten’

Obrovac liegt im Canyon des Flusses Zrmanja. Nach dem Fall Venedigs kamen Obrovac und Norddalmatien an Österreich-Ungarn. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Stadt Teil des Königreichs Jugoslawien. Ab 1945 befand sich Obrovac in der Sozialistischen Republik Kroatien, einer jugoslawischen Teilrepublik. Seit 1991 gehört Obrovac zur Gespanschaft Zadar. Im Zuge des Kroatienkrieges wurde Obrovac 1991 zum Teil des von kroatischen Serben kontrollierten Gebiets der Republik Serbische Krajina. Ungefähr 5 km von Obrovac ereignete sich das Massaker von Škabrnja. Im Zuge der Militäroperation Oluja, im August 1995, wurde Obrovac erobert und in Kroatien wiedereingegliedert.

Auf der M8 geht es nach Karlobag zwischen dem Paklenica Nationalpark und dem Velebit rechts und der Küste links weiter.
Wolfgang will Serpentinen und bekommt sie, wir fahren ein bißchen in den Velebit hinein und überlegen eine als Schotterstrasse ausgewiesene Strecke durchs Gebirge nach Senj zu nehmen, aber entscheiden uns dann wieder für die Küstenstrasse, es wäre sicher eine Materialschlacht geworden.
Auf der Rückfahrt nach Karlobag ist uns dann die Strasse versperrt. Sie wird gerade verbreitert und als wir mit den anderen Fahrzeugen nicht weiterkommen, erzählt uns die Frau aus dem Auto neben uns in bestem deutsch, daß sie 30 Jahre in Böblingen gelebt haben und jetzt als Rentner ein Grundstück zu einem Berghof umbauen. Sie schafft es auch, dass die Strassenbauarbeiter uns eine Trasse zum durchfahren freischaufeln. Also weiter nach Senj - in der Hoffnung, eine windstille Stadt vorzufinden und wieder Unterkunft im Haus Boras zu kriegen. Ersteres passiert natürlich nicht, dafür ist Senj ja auch bekannt, aber wir bekommen eine ganze Gästewohnung mit Balkon. Gemütlich eingerichtet, sogar mit Büchern - Bildbänden über Jugoslawien, in den wir schmökern und viele Dingen sehen, die wir kennen. Wir fahren zum Kaffeetrinken in die Stadt, ich geh noch kurz auf die Post und weil Wolfgang erst abends essen will, kaufen wir noch kurz Getränke ein und fahren erst mal ‚nach Hause’.
Gegen 7 dann noch mal in das Restaurant, wo wir schon am ersten Tag waren, der Kellner erkennt mich sogar wieder :-) und ich beschließe kulinarisch unseren Meeresurlaub mit … Kalamares :-)
Sonnenuntergang am Meer und schon jetzt Wehmut….
21. August 2013 23. August 2013