Shkodër - Lezhë - Fushë Kruje - Valias - Tirana - Stërmas - Mushqetë - Shëmëhill - Bradashesh - Elbasan
(150 km)

Mittwoch, 12.09.2012

Der Tag in Stichpunkten:
  • zeitig gefrühstückt, Kaffee & Tee mußten extra geordert werden, weil man nicht mit einem Frühstück gerechnet hatte
  • wieder nach und durch Shkodër gefahren, ab nach Lezhë
  • Besichtigung der Skanderbeg Gedenkstätte, die Besichtigung der Burg hoch über der Stadt muß wegen meiner Blasen durch die neuen Motorradstiefel ausfallen
  • Postkarten gekauft & bei einem total unfreundlichen Tankwart getankt
  • geplan war ein Halt in Krujë, aber der Ort ist nicht ausgeschildert, so daß wir quasi vorbeigefahren sind
  • an einer Ausschilderung "Adriatic" biegen wir ab und nachdem wir die ausgebaute Straße gut fahren konnten macht ein Grundstückseingang unserem Adriabesuch ein Ende
  • Autobahn: mal 2, mal 3 Spuren, keine Markierungslinien, Mopedfahrer von vorn, Flohmärkte am Rand, viele "Werkstätten", Schlachthäuser auf 10-15 km vor Tirana, dann lösen ca. 120 Möbelhäuser die Schlachthäuser ab gemeinsam mit Tankstellen und Cafebars
  • Tirana: uff- überlebt; aber eigentlich läuft alles chaotisch geordnet; man fährt über 2 Spuren, telefoniert, hupt und eine Beschilderung kennt der Tiraner nicht - auch wenn Elbasan eine Großstadt und Regierungsbezirk ist!
  • die Straße nach Elbasan ist neu gebaut, uns kommt eine Kuh entgegen
  • wir kommen an Hotelressorts mit Pool vorbei und direkt daneben wird Sand abgebaut, dicke Schlitten und Menschen, die in Katen wohnen
  • die Straße windet sich aus dem Tirana-Flußtal heraus in die Berge hoch, für Wolfgang gibts schöne Serpentinen
  • links Berge, Täler, Schluchten - rechts tief unten "Hügel" in einem ausgetrockneten Flußtal - ein irrer Blick
  • wir kommen über eine Bergkuppe und da breitet sich Elbasan im Tal aus; wir erkennen das Stahlkombinat "Stahl der Partei", aber keine Anzeichen für Produktivität
  • wir winden uns die Serpentinen herunter, lassen ganz Eilige vorbei und gelangen an einen Kreisverkehr, der sich als Boulevardanfang entpuppt und da finden wir auch unser Hotel: Scampa - ich wähne mich 25 Jahre zurückversetzt durch die Architektur und die Inneneinrichtung und die Rezeptionistinnen :-), egal 2400 Lek (20 €) - ab in den 3. Stock - ohne Aufzug, denn das Hotel wird rekonstruiert, vielleicht auch renoviert ;-); der Ausblick entschädigt alles - wir blicken direkt auf das Castrum Scampi mit dem berühmten Glockenturm
  • wir erkunden die Stadt, laufen den Boulevard auf der einen Seite rauf, auf der anderen runter, sehen skurile Buchauslagen
  • essen wollten wir im angepriesenen Hamam-Restaurant, aber die Kellnerin ignoriert uns und so wechseln wir ins Ressort Scampi, dort freut man sich und das Essen ist lecker
  • wieder im Hotel schreibe ich an meinem Bericht, Wolfgang will lesen, aber das Licht ist wie überall in Albanien spärlich; es gibt nur Deckenleuchten und die sind mit Energiesparlampen ausgestattet, dazu kommen heute Mücken und unerträglicher Krach von aussen - eine Kakophonie von Trommlern, Rufern, dem Muezzin - aber wir wohnen schließlich zentral :-)
Albanisch-orthodoxe Kirche Ein Mausoleum mit Lebenden

Lezhë: Verkehrsknotenpunkt und Handelszentrum mit 16.000 Einwohnern, gegründet im 4. Jhdt. durch die Illyrer, 1478 Eroberung durch die Osmanen, die die Stadt plünderten, die Hauptkirche mit dem Grab Skanderbegs zerstörten; 1501 konnten die Venezianer Lezha noch einmal zurückgewinnen, aber 1506 wurde die Stadt endgültig Teil des Osmanischen Reiches und blieb es 400 Jahre; ab 1912 gehört sie natürlich zu Albanien; Zerstörung durch das Erdbeben von 1979

Das Skanderbeg-Mausoleum befindet sich mitten im Stadtzentrum und beherbergt die Ruinen der St. Nikolaus-Kirche, wo Gjergj Kastrioti Skanderbeg begraben wurde. Am 2. März 1444 wurde unter Führung von Gjergj Kastrioti, genannt Skanderbeg, die "Liga von Lezha" gegründet, die die Stammesführer im Kampf gegen die Türken einte. 1448 wollten die Fürsten ein zweitesmal zusammenkommen, Skanderbeg starb aber kurz vorher an Malaria und wurde hier begraben. Die Türken zerstörten bei der Einnahme der Stadt das Grab in der Kirche des Hl. Nikolaus. Das Mausoleum wurde 1966 errichtet, es befinden sich darin 25 Adlerschilde, die die Schlachten Skanderbegs gegen die Türken symbolisieren.

Durchfahrt Tirana
Krraba Pass
Blick auf Elbasan, rechts das Stahlwerk „Stahl der Partei“

Elbasan ist Amtssitz einer Bashkia und der Hauptort des Kreises Elbasan. Die von der Industrie geprägte Stadt liegt nördlich des Flusses Shkumbin. Mit etwa 100. Einwohnern gehört sie zu den größten Städten des Landes. Die Illyrer errichteten im 2. Jhdt vuZ. erste Wohnstätten. Um 160 n. Chr. wird in einer römischen Grabinschrift Scampa wieder erwähnt. Darin ist von einer Stelle mit fruchtbarem Ackerland, der Lage am Fluss Genusus und von einer Wegkreuzung an der Via Egnatia die Rede. Scampa wurde von den Römern Anfang des 4. Jahrhunderts zu einer Festung ausgebaut, die Lage des Mauerrechtecks von 348 Meter auf 308 Meter bildet bis heute die Grenze der Altstadt.
Sultan Mehmeds II ließ 1466 die Stadtmauer wieder aufbauen. Der Ort erhielt seinen heutigen Namen „Elbasan“, der auf Türkisch „starke Festung“ bedeutet. Das Hamam (türkisches Badehaus) außerhalb der Stadtmauer neben dem Hotel Scampi bestand schon Ende des 17. Jahrhunderts, damals von engen Ladenstraßen umgeben lag das Bad innerhalb des Wochenmarktes. Im 19. Jahrhundert wurde es renoviert und war bis in die 1940er Jahre in Gebrauch. Außen in gutem Zustand, erübrigt sich eine Beschreibung der Innenräume. Es wurde nach 1990 zu einem Restaurant umgebaut.

Hotel Skampa, ehemals Turizmi Hotel 47m hoher Glockenturm von 1899
Diso neben Moschee Wohnhäuser am Boulevard Quemal Stafa
Boulevard Quemal Stafa Dominospieler im Parku Aqif Pasha
Bush neben seiner Frau, Frau Blair und Erdogan... Vogelladen
Neubau Essen mit Berliner Flair im Ressort Real Scampis
11. September 2012 13. September 2012