Përmet - Kelcyrë - Vjosësfluß - Drimosfluß - Gjirokastër - Shënkoll - Mesopotam - Sarandë
(120 km)

Samstag, 15.09.2012

Ein Tagesbeginn nach meinem Geschmack - der Regen hat aufgehört, es gibt gutes Frühstück und während der Fahrt: blauer Himmel, Sonne, rechts und links Gebirge, ein Fluß, grüne Wiesen, Tiere, kleine verhutzelte Orte - einfach schön.
Gjirokaster - ein Hammer, man kommt durch die Flußebene und es baut sich vor dir eine Stadt in die Berge hinauf auf, gewachsen um eine Burg bzw. unterhalb, osmanisch, levantisch, Neubauten, alte Häuser - dieser Mix auf dem Areal - friedvoll, heimelig - ich kann es nicht anders beschreiben - vielleicht noch: liebenswert.
Eine Gasse gesäumt von Cafes, kleinen Läden, vielen Menschen. Also hinauf auf die Burg, nicht ganz einfach mit meiner lädierten Ferse, als wir oben ankommen, meint die Ticketverkäuferin, wir sollten das Motorrad hochholen, also Wolfgang wieder runter und Paulchen geholt. Ich werde von einer Gruppe Österreicher angesprochen, die meinen, wir würden uns kennen und wollen mir partout nicht glauben, dass wir uns nicht kennen :-)
In der Burg der Gang voll mit Kanonen von FIAT. Wir werden von einem alten Mann auf Deutsch angesprochen, der uns gern durch die Burg führen möchte. Er hat Deutsch in Tirana gelernt und ist heute noch Lehrer für Physik und Elektrotechnik. Irgendwann hat er uns einfach alleine weiter gehen lassen. Wolfgang beginnt rumzumucken, er bekommt heftige Kopfschmerzen, trotzdem wollen wir nach Saranda. Wir kommen bis Trashtan und machen Nothalt im Restaurant Kalimera, Wolfgang ist grün im Gesicht, hat Schweißausbrüche, ihm ist koddrig, aber er kann sich nicht übergeben. Nach einer dreiviertel Stunde, in der ich mich griechich unterhalten konnte, versuchen wir es mit weiterfahren.
In den Serpentinen halten wir an einer Tankstelle, damit Wolfgang sich wieder erholen kann und sehen ein Auto kreuz und quer über die Tankstelle fahren, das wird uns ein bisschen unheimlich und wir starten wieder. Das Auto immer hinter uns, zwar nicht sichtbar, aber die quietschenden Bremsen unüberhörbar.
Blick aus dem Hotel Permeti
Zimmer und Bad mit interessanten Rohrabschlüssen
Bei Kelcyrë
Einfahrt Gjirokastër

Gjirokastër ist Hauptort des gleichnamigen Kreises und Qarks. Sie ist Amtssitz einer Bashkia und hat ca. 35.000 Einwohner. Sie ist eine der ältesten Städte des Landes und wichtiges kulturelles Zentrum Südalbaniens. Die Stadt ist Geburtsort des ehemaligen Diktators Enver Hoxha und des bekanntesten albanischen Schriftstellers Ismail Kadare. Seit 2005 gehört sie zum UNESCO-Welterbe.

Blick von der Burg auf die Stadt
Große Galerie Partisanendenkmal von Odhise Paskali ital. 2-Mann-Panzer, nur 283 Mal produziert
Die mächtige Festung Kalaja e Gjirokastrës überragt weitläufig die Stadt, manche finden sie gar bedrohlich. Hier wurde 1971 das Nationale Albanische Waffenmuseum eröffnet, es finden sich Beutestücke aus dem 2. WK.
Lockheed T 33 Shooting Star

musste 1957 wegen technischer Probleme notlanden. Ab 1960 wurde es als "abgeschossenes amerikanisches Spionageflugzeug" ausgestellt. Dem Piloten ist nichts passiert, er kehrt unverseht in die USA zurück.

Uhrturm
auch eine Art der Verpackungsentsorgung
Am Meer in Sarandë
so nah ist Griechenland - Korfu Sarandë

Sarandë eine nette Stadt in einem Mix aus alter und neuer Bebauung. Es leben ca. 18.000 Einwohner dort, die zu einem kleinen Teil der griechischen Minderheit angehören. Sarandë lebt vom Tourismus, auch weil "um die Ecke" Butrint (Unesco Welterbe) gehört und weil es mit seinen 300 Sonnentagen eine der wärmsten Städte Albaniens ist.
Leider waren wir so spät in Sarandë, dass der Stadtrundgang nicht mehr dokumentiert werden konnte :-(

14. September 2012 16. September 2012