Shkodër - Muriqan - Vladimir - Bar - Petrovac - Sveti Stefan - Budva - Tivat - Kotor
(120 km)

Dienstag, 18.09.2012

Zeitig aufgewacht nach irrwitzigen Träumen und Frühstück bestellt, was wieder ungläubige Blicke hervorruft, aber sie haben eine halbe Stunde Vorlauf, in der ich albanische Sudokus mache :-)
Wir packen, fahren ein letztes Mal durch Shkodër, ich kauf schnell noch Zigaretten, wir tanken Paulchen voll, lassen ihn sogar waschen und machen vor der Grenzstation noch mal Halt, um Kleinigkeiten für meine Neffen einzukaufen. An der Grenzstation stehen nur 2 Autos, aber die Grenzer scheinen viel Zeit zu haben. Und so haben auch wir Zeit mit einem anderem Deutschen zu quasseln, der wegen Zeitersparnis die Fähre von Bari nach Durrës genommen hat, das wär nicht so unser Ding :-)
Ich hab dann noch meinen Stempel in den Paß bekommen (auch wenn er kaum zu lesen ist) - der Grenzer hat Verwandte in Stuttgart und Leipzig ;-)
Detail und Ausblicke vom Hotel International
Ein Bunker zum Abschied von Albanien
Ein muslimischer Friedhof bei Vladimir
An der Landstraße nach Bar kamen wir an einem muslimischen Friedhof vorbei und kommen mit polnischen Ralleyfahrern ins Gespräch, die gemeinsam mit uns, den Friedhof besichtigen. Sie sind mit Autos unterwegs, die alle unter 500 € gekostet haben und wollen von Katowice zum Olymp nach Griechenland, unter ihnen auch Trabi- und Wartburgfahrer.
In Budva nimmt uns ein spinnerter Autofahrer die Vorfahrt, unser erster Fast-Zusammenstoß hat uns wieder mal unsere Verletzlichkeit als Zweiradfahrer gezeigt.
Ansonsten fand ich die Fahrt durch die montenegrinischen Küstenorte eher fad, zugeknallt mit Hotelburgen, viele Touristen, viel Verkehr - alles eher zum flüchten.
Über den Orjen nach Kotor
Bucht von Kotor
Und dann kamen wir nach Tivat am südlichen Buchtende und das hat mich wieder entschädigt: links das Meer, rechts Häuser, Kirchen, Mensch, die sich sonnen, Kinder, die aus der Schule kommen - einfach schön.
Durch Kotor durch und nach Dobrota rein und wir treffen "unseren" Anwalt vor seinem Haus in einem Gespräch mit einem russischen Gast, der es wagt, bei diesen Temperaturen (es sind 35°) baden zu gehen :-) Er ruft sofort Verena, sein Frau, die mich so fest umarmt, dass mir die Luft wegbleibt und sie schicken uns erstmal ans Meer, um unser Zimmer herzurichten. Und dann heißt es für mich, ab ins Wasser, Wolfgang ist es zu warm, er bleibt lieber im Haus...
Die Inseln ... Gospa od Škrpelja Sveti Đorde
Blick auf die östliche Bucht Sv Matija in Dobrota
Schiffe im Hafen von Kotor
Kotor - eine dieser wunderschönen Küstenstädte mit viel zu vielen Touristen, den Läden nur für die Touris, aber auch mit verschlafenen Gassen und unbevölkerten Eckchen, die man einfach erkunden muß. Gut, dass Wolfgang schon mal hier war, so kann er mich durch die Stadt führen und zeigt mir auch das Stadttor mit den gewickelten Kugeln und der Ruhe im Grünen.
Cafe Frappe und Flucht vor den erneut einfallenden Touristenschwärmen, ab nach Dobrota und ins altbekannte Restaurant mit Fisch und Cevapcici, Wasser und Cola aus dem Supermarkt holen und am Strand sitzend den Tag beenden. Im Leerlauf tuckernd wird uns klar, dass wir wirklich die Heimfahrt antreten, denn wir kommen wieder an die Orte, die wir auf unserer Hinfahrt schon besuchten - ein bißchen Wehmut schwingt mit, aber der Gedanke, dass man sich und sie wiedersieht, der ist auch da.
Morgen nun noch Dubrovnik, dann Rijeka, Slowenien, Österreich und das Allgäu...
Festung Sveti Ivan
Uhrturm, 1602
Sveti Luka
17. September 2012 19. September 2012